Sepsis – gut zu behandeln, dennoch oft tödlich
Eine Sepsis ist bekannt als Blutvergiftung. Obwohl die Behandlung gut möglich wäre, sterben hierzulande jährlich rund 70.000 Menschen daran. Der Grund liegt darin, dass eine Sepsis schwer zu erkennen ist.
Wer eine Sepsis erleidet, braucht viel Glück. Denn diese zu diagnostizieren, ist meist nicht einfach. Viele Betroffene erleiden schwere Langzeitschäden, weil die Blutvergiftung auch verschiedene Organe angegriffen hat, Blutgerinnsel bildet und Gliedmaßen absterben können.
Aufklärung und Ursachen
Der Begriff Sepsis ist vielen Menschen überhaupt nicht bekannt. Hören sie den Begriff Blutvergiftung, verfügen sie zumindest über Halbwissen. Einzig und allein, dass diese gefährlich ist, steht außer Frage. Hier ist dringende Aufklärung notwendig, denn die Sepsis zählt zu den dringenden Notfällen wie auch der Herzinfarkt. Eine Befragung im Jahr 2017 ergab, dass von zehn befragten Personen vier keine Ahnung hatten, was eine Sepsis ist. Sie kannten den Begriff gar nicht.
Die Ursache für eine Blutvergiftung ist immer eine Infektion. Welcher Art diese Infektion ist, spielt dabei keine Rolle. Eine Lungenentzündung kann ebenso eine Sepsis auslösen wie jede andere Infektion. Der Körper kämpft gegen die Infektion an, aber manchmal gelangen die Erreger in das Blutgefäß- und in das Lymphsystem. Dann ist innerhalb kürzester Zeit der gesamte Körper befallen.
Wer an einer Entzündung leidet, sollte deren Ursache dringend auf den Grund gehen. Denn eine unbehandelte Entzündung kann dazu führen, dass die körpereigenen Abwehrreaktionen den Zustand noch verschlimmern. Der Entzündungsherd muss dringend beseitigt werden, entsprechende Antibiotika müssen verabreicht werden. Nur dann kann sich der Körper von der Sepsis erholen.
Wird keine gezielte Behandlung vorgenommen, drohen multiples Organversagen, Koma und schlimmstenfalls sogar der Tod. Werden die Antibiotika bei einer Akuten Sepsis innerhalb der ersten Stunde nach Auftreten der Symptome eingenommen, steht die Überlebenschance bei 80 Prozent. Sie sinkt jedoch rapide. Bereits nach fünf Stunden sind es nur noch 42 Prozent, nach 36 Stunden gibt es nur noch wenige Überlebende.
Schnelles Handeln notwendig
Wenn folgende Symptome auftreten, sollte schnell gehandelt werden. Bei Schüttelfrost und Fieber, Verwirrtheit, schneller Atmung, akutes Krankheitsgefühl, bei verfärbten Armen und Beinen sollte der Notarzt gerufen werden. Treten zwei der genannten Symptome auf, liegt es nahe, dass es sich um eine Sepsis handeln könnte.
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