ADHS ist nicht Gehirn- sondern Kulturstörung
Der Philosoph Christoph Türcke liefert in seinem Buch „Hyperaktiv!“ eine Richtung weisende Theorie über Ursachen und Zunahme der sogenannten ADHS-Fälle. Ein einschlägiger Artikel mit dem Titel „Rituale statt Ritalin!“ fasst die Thesen des Buches zusammen und schlussfolgert: Die angebliche Hirnstörung entpuppe sich als Kulturstörung.
In der März-Ausgabe des Fokus 2012 stieß uns ein Artikel besonders ins Auge. Unter dem Titel „Rituale statt Ritalin“ macht der Leipziger Philosophielehrer und Buchautor Christoph Türcke darauf aufmerksam, dass es sich bei der Aufmerksamkeitsstörung ADHS nicht um eine Störung im Gehirn handele, sondern deren Ursache in der Umgebung der Menschen zu suchen sei. Türcke verweist auf das mediale Phänomen, dass die Aufmerksamkeitsspanne der Menschen im kürzer werde. Also di Fähigkeit sich konzentriert mit einem bestimmten Thema auseinander zu setzen. Er nennt die Aufmachung der Zeitungen und das gemessene Rezeptionsverhalten als Maßstab. Vor allem durch Bilder werde unsere Aufmerksamkeit auf bestimmte Artikel gelenkt. Habe ein Artikel mal kein Bild, werde dieser mit geringerer Wahrscheinlichkeit gelesen. Selbst subjektiv interessante Artikel werden selten komplett gelesen, Teile oder Zeilen werden häufig übersprungen. Auch Schüler sind es gewohnt alle 45 Minuten eine kleine Verschnaufpause und alle 90 Minuten eine längere Pause einzulegen.
Die These, ADHS sei eine Hirnstörung wird vor diesem Hintergrund differenziert betrachtet. Türcke sieht vielmehr die anhaltende Reizüberflutung der Gesellschaft als Ursache für diese Symptomatik. Haupt-Ursache für ADHS liege in der unruhigen, unstrukturierten Umgebung und den kulturellen Phänomenen der allgemeinen Beschleunigung, so der Artikel. Die Planung eines festen Tagesablaufs und die Verankerung von festen Ritualen können dabei helfen Betroffene zu entspannen und zur Ruhe zu bringen. Christoph Türcke schlägt außerdem vor Ritualkunde im Schulalltag zu verankern, dieses sollte als Teil bestehender Fächer eingeführt werden um dem Schrumpfen der Aufmerksamkeitsspanne vorzubeugen. Wer es sich nochmal genauer anschauen will, hier der Link zum Inhaltsverzeichnis mit Ankündigung. Leider haben wir keinen elektronischen Verweis auf den Originalartikel.