Können psychedelische Substanzen die Gesundheit verbessern?
Microdosing soll der neue Weg sein seine Kreativität zu steigern, leistungsfähiger, zufriedener, ja sogar netter zu werden. Sind sich jedenfalls die Forscher sicher. Doch welche Nebenwirkungen hat der regelmäßige kontrollierte Micro-Drogenkonsum und was sagen Ärzte zu dieser neuen Zugangsweise zu LSD, Pilzen und Co?
Sophia Korb und James Fadiman überraschen gerade bei der Altered (Konferenz für Bewusstseins- und Drogenforschung) in Berlin mit überraschenden Ergebnissen zum Microdosing. Sie haben einen sehr abgeschwächten Drogentest durchgeführt und zwar auf ihre ganz eigene Weise. Eine Gruppe von 1.500 Menschen aus aller Welt und aller Altersklassen von 18 bis 80 Jahre haben freiwillig an der Studie teilgenommen und alle drei bis vier Tage eine sehr geringe Dosis ihrer bevorzugten Droge genommen.
Darunter war LSD ebenso wie Ibogain und Pilze. Unter den Teilnehmern waren chronisch Kranke, Menschen mit psychischen Erkrankungen und vollkommen gesunde Konsumenten mit den unterschiedlichsten Berufen. Sie alle mussten regelmäßig Fragebögen zu ihrem Zustand ausfüllen und beschreiben, wie das so genannte Microdosing auf sie gewirkt hat.
Nicht alle Ergebnisse zufriedenstellend
Dabei kamen erstaunliche Erkenntnisse heraus. So hatte niemand von den Konsumenten typische Begleiterscheinungen des Konsums, also keinen Trip oder sonstigen Erlebnisse. Ganz im Gegenteil, statt abzudriften fühlten sich die meisten Teilnehmer klarer im Kopf, leistungsstarker und ausgeglichener. Teilnehmer mit chronischen Schmerzen waren sogar in der Lage, ihren Alltag besser zu meisten, auch Depressionen wurden etwas besser.
Die einzige Ausnahme bildeten Teilnehmer mit seiner Sehschwäche und einer Angststörung. Beide Symptome verstärkten sich durch die regelmäßige Einnahme von Drogen.
Forscherkollegen sind sich trotzdem unsicher, was sie von dieser Studie halten sollen, denn einige klassische Facetten wurden dabei außen vor gelassen. Die Teilnehmer waren ausnahmslos vertraut mit Drogen, außerdem gab es keine wirkliche Kontrollgruppe die mit Placebos ausgestattet wurden. Es gab lediglich einen kleinen Kreis von Teilnehmern, die eben einfach nichts erhielten und trotzdem Fragebögen ausfüllen sollten. Deshalb halten einige Experten diese Studie nicht für repräsentativ, dafür aber trotzdem nach wie vor für spannend.
Der Ansatzpunkt erscheint mir nicht der richtige zu sein, auch wenn es sicher bei manchen Leuten eine gewisse Hilfestellung liefern könnte.