Das Antibiotikum aus der Nase

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In unseren Nasenschleimhäuten tummeln sich zahlreiche Bakterien. Jetzt haben Forscher der Universität Tübingen ein Bakterium entdeckt, das als neues Antibiotikum eingesetzt werden kann.

Landläufig bringen wir Nasenschleim nur mit Krankheiten zusammen, läuft die Nase, ist man eben erkältet. Aber auch wenn man keine Erkältung hat, befinden sich in den Nasenschleimhäuten unzählige Mikroben. Manche von ihnen sind völlig harmlos, andere können sogar schwere Krankheiten auslösen.

Staphylococcus aureus, auch bekannt als MRSA, ist ein solches Bakterium, das dem Menschen als Krankenhauskeim äußerst gefährlich werden kann. Das Bakterium gilt nämlich als multiresistent, sein Kern ist also gegen die Antibiotika aus dem Reservoir der Mediziner immun.

Forscher der Universität Tübingen haben jetzt jedoch ein Mittel gegen Staphylococcus aureus gefunden, und dabei mussten sich sprichwörtlich nicht in die Ferne schweifen.

Das neue Antibiotikum fand sich nämlich in der menschlichen Nase selbst. Bei der Untersuchung der Nasenflora von über 185 Patienten bemerkte die Gruppe um Alexander Zipperer und Martin Konnerth, das das gefährliche Bakterium weit weniger auftauchte, wenn dort auch das Bakterium Staphylococcus lugdunensis zu finden war. Offenbar produziert letzteres eine stark antimikrobiell wirkende Substanz, die die Wissenschaftler Lugdunin genannt haben. Chemisch betrachtet der Wirkstoff aus einem ringförmigen Peptid. Er gehört also zu einer bisher unbekannten Klasse von antibiotischen Wirkstoffen.

Der neuentdeckte Wirkstoff zeigte sich bei ersten Versuchen mit Mäusen als ausgesprochen vielseitig. Er tötete nicht nur MRSA-Erreger, sondern auch grampositive Bakterien wie Escherichia coli, Bacillis subtilis oder Listerien.

In einem Punkt ist Lugdunin übrigens besonders interessant. Obwohl es praktisch in der Nachbarschaft des Erregers existiert, scheint dieser dagegen nicht resistent zu werden. Im Wettlauf wischen Erregern und Antibiotika könnte auch dieser Umstand eine interessante Spur sein.