Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom – Zivilisationskrankheiten https://zivilisationskrankheiten.org Der professionelle Befund ist Fundament für Diagnose und Heilung Wed, 04 Apr 2012 16:40:59 +0000 de-DE hourly 1 https://wordpress.org/?v=5.5.12 ADHS ist nicht Gehirn- sondern Kulturstörung https://zivilisationskrankheiten.org/?p=155 https://zivilisationskrankheiten.org/?p=155#respond Wed, 04 Apr 2012 16:40:59 +0000 http://zivilisationskrankheiten.com/?p=155 Der Philosoph Christoph Türcke liefert in seinem Buch „Hyperaktiv!“ eine Richtung weisende Theorie über Ursachen und Zunahme der sogenannten ADHS-Fälle. Ein einschlägiger Artikel mit dem Titel „Rituale statt Ritalin!“ fasst die Thesen des Buches zusammen und schlussfolgert: Die angebliche Hirnstörung entpuppe sich als Kulturstörung.

In der März-Ausgabe des Fokus 2012 stieß uns ein Artikel besonders ins Auge. Unter dem Titel „Rituale statt Ritalin“ macht der Leipziger Philosophielehrer und Buchautor Christoph Türcke darauf aufmerksam, dass es sich bei der Aufmerksamkeitsstörung ADHS nicht um eine Störung im Gehirn handele, sondern deren Ursache in der Umgebung der Menschen zu suchen sei. Türcke verweist auf das mediale Phänomen, dass die Aufmerksamkeitsspanne der Menschen im kürzer werde. Also di Fähigkeit sich konzentriert mit einem bestimmten Thema auseinander zu setzen. Er nennt die Aufmachung der Zeitungen und das gemessene Rezeptionsverhalten als Maßstab. Vor allem durch Bilder werde unsere Aufmerksamkeit auf bestimmte Artikel gelenkt. Habe ein Artikel mal kein Bild, werde dieser mit geringerer Wahrscheinlichkeit gelesen. Selbst subjektiv interessante Artikel werden selten komplett gelesen, Teile oder Zeilen werden häufig übersprungen. Auch Schüler sind es gewohnt alle 45 Minuten eine kleine Verschnaufpause und alle 90 Minuten eine längere Pause einzulegen.

Die These, ADHS sei eine Hirnstörung wird vor diesem Hintergrund differenziert betrachtet. Türcke sieht vielmehr die anhaltende Reizüberflutung der Gesellschaft als Ursache für diese Symptomatik.  Haupt-Ursache für ADHS liege in der unruhigen, unstrukturierten Umgebung und den kulturellen Phänomenen der allgemeinen Beschleunigung, so der Artikel. Die Planung eines festen Tagesablaufs und die Verankerung von festen Ritualen können dabei helfen Betroffene zu entspannen und zur Ruhe zu bringen. Christoph Türcke schlägt außerdem vor Ritualkunde im Schulalltag zu verankern, dieses sollte als Teil bestehender Fächer eingeführt werden um dem Schrumpfen der Aufmerksamkeitsspanne vorzubeugen. Wer es sich nochmal genauer anschauen will, hier der Link zum Inhaltsverzeichnis mit Ankündigung. Leider haben wir keinen elektronischen Verweis auf den Originalartikel.

]]>
https://zivilisationskrankheiten.org/?feed=rss2&p=155 0
ADHS ist keine moderne Zivilisationskrankheit https://zivilisationskrankheiten.org/?p=51 https://zivilisationskrankheiten.org/?p=51#respond Wed, 31 Aug 2011 13:59:58 +0000 http://zivilisationskrankheiten.com/?p=51 Die Aufmerksamkeitsdefizit-/ Hyperaktivitätsstörung ist eine, bei Kindern auftretende psychische Störung. Die häufigsten Symptome sind ständige Unruhe sowie stark eingeschränkte Konzentrationsfähigkeit. Diese Verhaltensmuster wirken sich meist negativ auf  die schulische oder berufliche Laufbahn aus. Forscher diskutieren seit Jahren darüber, ob ADHS eine Folge des gesellschaftlichen Wandels ist, oder eine angeborene psychische Störung, die behandelt werden muss.

Die Meinung, dass das Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom auf gesellschaftliche Entwicklungen zurückzuführen ist, ist weit verbreitet. Mediziner und Wissenschaftler mit dieser Meinung berufen sich auf das durch Scheidungen und berufstätige Eltern hervorgerufenen Aufmerksamkeitsdefizit. Mangelnde Bewegung und die hohen schulischen Ansprüche gelten außerdem als Indikator der Neuzeit.

Jedoch sind die Symptome des Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom nicht erst mit dem gesellschaftlichen Wandel aufgetreten. Belege für diese These liefert das uns allen bekannte Buch „Der Struwwelpeter“. Viele in diesen Geschichten beschriebenen Verhaltensweisen der Kinder weisen auf bestimmte Aufmersamkeitsstörungen hin.
Andere bekannte Geschichten wie der „Zappel Phillip“, der nicht still sitzen kann, oder „Hans guck in die Luft“, der sich nicht auch seine ganze Umgebung konzentrieren kann, sondern das Geschehen im Himmel beobachtet und dadurch ins Wasser fällt, zeugen von der Bekanntheit dieser typischen Symptome bei Kindern. Damals wurden diese Verhaltensweisen als schlechtes Benehmen fehlgedeutet und die darunter leidenden Kinder falsch behandelt.

Heutzutage gibt es unterschiedliche Behandlungsmöglichkeiten, die je nach Ausprägung der Störung die Symptome verdrängen. Die Störung selbst gilt als nicht heilbar. Die Physiotherapie kann bei einem weniger ausgeprägtem Krankheitsbild dabei helfen, das individuelle Potential auszuschöpfen und die sozialen Fähigkeiten des Kindes zu fördern.
Besonders schwere Fälle werden oft, zusätzlich zu der Physiotherapie, medikamentös behandelt. Ritalin ist das bekannteste Medikament, das bei ADHS verabreicht wird und galt in den 90ger Jahren als Wunderwaffe. Vor der Verabreichung des Medikaments muss eine gründliche Untersuchung nach Richtlinien der ICD-10 oder der DSM-IV des Patieneten vorangegangen sein. Alle Präparate enthalten den gleichen Hauptwirkstoff, unterscheiden sich jedoch in der restlichen Zusammensetzung. Deshalb ist es möglich, dass Patienten auf verschiedene Präparate unterschiedlich reagieren.

Bei Falscher Dosierung können Nebenwirkungen wie Lethargie, Depression, Spannung und Reizbarkeit auftreten. Im extremfall kann es sogar zum Suizid führen. Ritalin wirkt bei Menschen ohne ADHS aufputschend, ähnlich wie Kokain. Aufgrund seiner eingeschränkten Verfügbarkeit hat Ritalin keine große Bedeutung in der Drogenszene. In den USA wird Methylphenidat ( Wirkstoff von Ritalin ) dazu missbraucht, um die Lernfähigkeit und Belastbarkeit zu erhöhen.

Für detailliertere Informationen unsere Quellen: Wikipedia, tokol.de, adhs-oldenburg.de

]]>
https://zivilisationskrankheiten.org/?feed=rss2&p=51 0